Aktuelles


Hier finden Sie aktuelle Beiträge zur Praxis, neue Behandlungsarten oder Informationen rund im die Physiotherapie.

Faszinierende Faszien


Oktober 2017
Was ist das eigentlich?
Jeder liest etwas überall!
Es werden Rollen aller Arten und Ausführungen angeboten?
Eine Faszie?

Antwort:
der ganze Körper ist in allen einzelnen Details und Muskelgruppen umhüllt von einer feinen derben Haut, einer Fazialenhülle, ähnlich, der Silberhaut beim Tier. In ihr sind tausende von Rezeptoren enthalten, die hauptsächlich den Dehnungszustand der Muskulatur mitteilen und ausgleichen. Sie spielen für die Körperwahrnehmung eine große Rolle. Sie sorgen für Halt & Stabilität im Körper. Das Spannungsnetzwerk informiert das Gehirn jederzeit und umfassend über die Stellungen der einzelnen Gelenke verbunden über Sehnen und Muskeln mit den zugehörigen Faszien, über einzelne Bewegungen oder Stellung des Körpers im Raum. Es befinden sich außerdem Lymphkanäle in den Faszien die die Abfallstoffe und Schlacken abtransportieren und somit alles für die Dauerbewegung und die täglichen Aufgaben und Bewegungen im Alltag optimal erhalten. Die Wissenschaft beschäftigt sich zur Zeit damit, dass z.B. der Schmerz über diesen Mechanismus und dadurch dass die Faszien direkt mit dem vegetativen Nervensystem verbunden sind erklären. Denn oft lassen sich Schmerzen nicht erklären, kein bildgebendes Verfahren keine klinischen Untersuchung oder Laboruntersuchung lässt einen eindeutigen Grund für diesen subjektiven Schmerz des einzelnen erklären. Faszien-Papst Dr Robert Schleiß ( Humanbiologe an der Uni Ulm ) sagt „ die Faszien sind unser wichtigstes Sinnesorgan für den sogenannten sechsten Sinn-den Körpersinn.“ Der Körper ist als dreidimensionales Spannungsnetz aufgebaut. Das Bindegewebe umhüllt die Muskeln, jedes einzelne Muskelfaserbündel und jede Muskelzelle. Es verbindet den Knochen und den benachbarten und inserierenden Muskeln. Es unterteilt den Körper in ein Labyrinth von Hüllen und Kammern. Faszien übernehmen vielfältige Aufgaben im Körper, Wie überraschend das sich bisher noch nicht früher in den Fokus geraten sind. Man geht davon aus, dass Rückenleiden und Schmerzen im allgemeinen ( ohne auslösende Traumata oder OP’s) durch diese bindegewebige Haut – Faszie möglicherweise ausgelöst werden. Bewährte Behandlungstechniken, ist z.B. die Akupunktur die mit den Nadeln genau die Faszienvernetzungsgebiete als Schlüsselpunkte erfolgreich reizt und erfolgreich behandelt, wenn auch die Einteilung der Punkte anders benannt wird, ebenso über die manuelle Therapie, die mit Bindegewebsmassage ( BGM) durch tiefe tangentiale Zugreize am sucutanen Bindegewebe ansetzt. Ebenso über die weichen Griffe der Craniosakralen Therapie, die sich über die feinen Bewegungsströme im Körper ebenfalls auf die Faszien harmonisierend ein- und auswirkt. ( und viele mehr..) Die Gesamtheit aller Techniken wirken individuell bei jedem anders aber sie haben alle etwas gemeinsam: der Körper reagiert lokal mit Mehrduchblutung des Gewebes, dadurch besteht die Möglichkeit des Einflusses auf das vegetativen Regulationsmechanismen:

  • Tonusregulation bzw. Normalisierung
  • Bindegewebsspannungssenkung
  • Hyperämie( Mehrdurchblutung) des behandelnden Hautareals.
  • Mobilität des Bindegewebsabschnitt
  • Summa summarum ergibt sich eine Schmerzlinderung, messbar für den Patienten.

Faszien-Training wie sieht so was aus?
Wo kann ich es lernen?
Geht das zu Hause?

Ein gesundes Bindegewebe ist flexibel, elastisch und belastbar, die Grundvoraussetzungen für körperliche Leistungsfähigkeit-oft durch Stress, falsche Nahrung, fehlende Bewegung und Übergewicht und auch manchmal durch Mikroverletzungen herabgesetzt. Spezielles Faszien-Training beinhaltet Gymnastik Übungen, die dem Yoga oder Pilates ähneln, Dehnübungen und fasziale Druckmassagen über Schaumstoffrollen, schwarze Rollen, Trigger-Punktbällen an schmerzintensiven Punkten die sehr individuell sind. Insgesamt muss gesagt werden: die fühlbaren Ergebnisse sind teilweise sehr mühsam die Schmerzveränderungen stellen sich oft erst nach 4-9 Wochen übens und der Behandlung ein und erfordern wirklich Fleiß und Disziplin jeden Einzelnen, der Erfolg jedoch lohnt sich! Die Ergebnisse in Schmerzfreiheit und Beweglichkeit sind sehr gut und es ist danach Ihr tägliches Programm, Liebe/r Leser/in . Versuchen Sie es! Auch zu Hause!

Wie/ Wann starte ich denn?
Wo kann ich mich informieren?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die sehr individuell sind. Das Internet hat für jeden individuell das passende.(You-tube-Videos, CD’s, Bücher, Studios…..) Ich möchte Ihnen gerne aus der Erfahrung aus meiner Praxis gerne mit auf den Weg geben: Wenn Sie ein paar Dinge beachten werden sie passend für sich gut und spürbar vorankommen.

  • Der Schmerz limitiert die Dosierung –
  • weniger ist mehr – Ein WOHLWEH ! reicht.
  • Der Körper sollte sich langsam an die Dehnung/ Bewegungen auf der Rolle, Bällen… gewöhnen. D.h. langsam in die Dehnung rein-atmen- und langsam wieder raus- und wiederholen.
  • Wenn Sie eine CD und ein Video gefunden haben, erst anschauen- dann nachmachen- es minimiert das Verletzungsrisiko erheblich!
  • Seien Sie geduldig mit sich und Ihrem Körper, die Mühe lohnt sich auf jeden Fall!

Quellen:
Faszinierende Faszien ( Artikel S.A.)
Wikipedia
Embodiment ( Autoren Storch, Cantieni, Hüther, Tschacher)
Zeitungsartikel: Sonntag Aktuell 20.3.2016
Faszien in Bewegung ( Meyer&Meyer Verlag)
Bildmontage von Stockfoto und Shutterstock





Craniomandibuläre Dysfunktion kurz CMD genannt


Juni 2013
Haben Sie zu viel Biss? Knackt oder knirscht, haben sie häufig Kopfschmerzen…
Wenn der Biss nicht stimmt ...

Wenn Ober- und Unterkiefer passen nicht optimal aufeinander, kann das schwere Folgen haben. Direkt betroffen dabei ist das Kiefergelenk. Bei andauernder Fehlbelastung fängt es an zu knacken und zu knirschen und Schmerzen beim Öffnen .Und das bedeutet: ständige Schmerzen. Da Kopf-, Hals- und Kaumuskulatur mit der Wirbelsäule verbunden sind, wirken sich die Folgen auf den ganzen Körper aus. Iliosakralgelenkbeschwerden, und oder einen Beinlängendifferenz stehen oft auch in einem engen Zusammenhang mit dem Kiefergelenk. In der medizinischen Fachsprache spricht man in so einem Fall von einer Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD genannt. Gemeint sind damit alle funktionellen Störungen in Ihrem Kiefergelenk.

Mögliche Beschwerdebilder:
  • Kiefergelenk-Knacken oder Geräusche?
  • Eingeschränkte Mundöffnung/Kieferschluss?
  • Verspannungen im Kopf-, Hals- oder Nackenbereich
  • Migräne
  • Gesichts-, Kiefer-, Ohren- oder Zahnschmerzen.
  • Schwierigkeiten beim Kauen, schlucken, Sprechen.
  • Ohrgeräusche (Tinnitus)?
  • Schwindel?
Untersuchungsmöglichkeiten des Physiotherapeuten
  • Manual-therapeutische Untersuchung des Kiefergelenks, der Kaumuskulatur der Halswirbelsäule.-Befundung der Wirbelsäule und der angrenzenden schmerzenden Gelenke.
Therapiemöglichkeit des Physiotherapeuten
  • Manualtherapeutische Behandlung des Kiefergelenks, sowie der Hals und Brustwirbelsäule
  • Behandlung der Kaumuskulatur durch Triggerpunktbehandlung schmerzhafter Muskelpunkte
  • Behandlung des Bindegewebes und der Fascien
  • Spezielle Massagetechniken zur Muskelentspannung(Wangen und Schläfenbereich und im Mund direkt am Kiefergelenk innen)
  • Elektrotherapie (TENS)
  • Haltungsschulung zur Verbesserung der Kiefergekenksposition (Statik)
  • Anleitung zu einem Übungsprogramm, Schulung am Arbeitsplatz PC Arbeit
Untersuchungsmöglichkeiten des Zahnarztes
  • Klinische Funktionsanalyse: Untersuchung des funktionellen Zustandes und des Zusammenwirkens von Zähnen, Muskulatur und Kiefergelenk
  • Schädel und Kiefergelenksbezogene instrumentelle Funktionsanalyse
  • Übertragung von Kiefermodellen in einen Kausimolator
  • Aufzeichnung und Analyse der Unterkieferbewegung
  • Überprüfung der kontakte zwischen Ober- und Unterkieferzähnen
Therapiemöglichkeiten des Zahnarztes
  • Eine Aufbißschiene zur Harmonisierung der Zahn-, Muskel- und Kiefergelenkfunktion
  • Das Einschleifen von Zähnen zur Beseitigung störender Zahnkontakte
  • Ein optimal angepasster Zahnersatz
  • Kiefer-orthopädische Korrekturen